Nahrungsergänzungsmittel – Hype oder hilfreich?

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Nahrungsergänzungsmittel dienen zur Ergänzung der allgemeinen Ernährung und erfreuen sich weltweit an immer größerer Beliebtheit. Ist der Hype jedoch wirklich gerechtfertigt? Was ist das passende Präparat für mich? Brauche ich das überhaupt?
Nahrungsergänzungsmittel, auch „NEM“ können zwar keine abwechslungsreiche Ernährung oder einen gesunden Lebensstil ersetzen, jedoch bei einer beträchtlichen Anzahl an Mangelerscheinungen und deren Symptomen weiterhelfen.

Da es sich heutzutage sehr schwierig gestaltet sich ausgewogen und optimal zu ernähren, leiden weitaus mehr Menschen an Mangelerscheinungen als man im ersten Moment vermutet. Der Faktor Zeit spielt bei der richtigen Ernährung eine große Rolle. Erstens muss man sich intensiv mit dem Thema Vitamine, Spurenelemente, sekundäre Pflanzenstoffe, Mineralstoffe, sowie den physiologischen und pathologischen Prozessen im eigenen Körper auseinandersetzen und zweitens die notwendige Zeit dafür aufbringen, um gezielt einkaufen und gesund kochen zu können. Mit steigendem Alter oder durch die Einnahme bestimmter Medikamente kann die natürliche Aufnahme ebenfalls eingeschränkt sein und eine Nahrungsergänzung notwendig werden. Mangelerscheinungen kommen typischerweise schleichend zum Vorschein und werden daher meist nicht direkt von der betroffenen Person bzw. einem Arzt entdeckt.

Selbst bei einer ausgewogenen Ernährung kann es zu einer Mangelerscheinung kommen. Magnesium wird beispielsweise aus vielen verschiedenen Lebensmitteln entzogen, da der natürliche bittere Geschmack aus industrieller Sicht selten erwünscht wird. Bei vermehrter sportlicher Aktivität und erhöhter Schweißabsonderung ist der Bedarf des Körpers natürlich auch erhöht. Ein Magnesiummangel kann sich unter anderem durch unspezifische Symptome, wie Müdigkeit, Schwäche, Kopfschmerzen, Magen-Darm Probleme, Krämpfe bemerkbar machen. Oft bleiben diese unentdeckt und die Beschwerden über lange Zeit bestehend.

Für betroffene Personen sind chronische Symptomatiken ein enormer Leidensdruck, weshalb sie selbst auf die Spurensuche gehen und auf pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen, um Ihre Beschwerden zu lindern. Die Auswahl an Präparaten ist mittlerweile gigantisch. Nahrungsergänzungsmittel werden in Tabletten-, Pulver-, Kapsel- oder flüssiger Form und in verschiedensten Kombinationen angeboten. Je nach Land gibt es jedoch unterschiedliche Regelungen und Definitionen ob ein Präparat als Nahrungsergänzung oder als Arzneimittel eingestuft wird. Nahrungsergänzungsmittel fallen unter die Kategorie „Lebensmittel“ und sind deshalb im Gegensatz zu Arzneimittel nicht apothekenpflichtig.

Aber woher weiß man überhaupt das ein Mangel besteht? Ist es möglich aus unspezifischen Symptomen einen Mangel abzuleiten? Sollen Nahrungsergänzungsmittel bereits bei Verdacht auf Bestehen eines Mangels eingenommen werden? Ein Mangel kann nur mittels Blutanalyse bei einem Arzt diagnostiziert werden. Dieser bestimmt die Werte der in Frage kommenden Vitamine etc. und vergleicht diese in Folge mit studienbasierten Normwerten. Zudem sollte eine genaue Anamnese der Ernährungs- und Lebenssituation und etwaigen Symptomen, Krankheiten und Medikationen des betroffenen Patienten erfolgen. Daraus bildet der Arzt die Indikation zur Notwendigkeit einer Nahrungsergänzung und deren Dosierung.

Unter den frei erhältlichen Präparaten zur Behandlung einer Mangelerscheinung gibt es gut etablierte und erforschte Substanzen, sowie große Hoffnungsträger, welche tatkräftig weiter erforscht werden. Die Versprechungen sind sehr groß und es ist schwer bei der vorhandenen Auswahl richtig durchzublicken zu können. Welche der neuen Präparate sich etablieren werden und welche nur ein Hype waren, wird sich aber erst mit der Zeit und weiteren aussagekräftigen Studien herauskristallisieren.